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MedienmitteilungVeröffentlicht am 19. November 2025

Bundesrat setzt sich für leistungsfähige NEAT-Zulaufstrecken ein

Bern, 19.11.2025 — Die Verlagerung des alpenquerenden Güterverkehrs von der Strasse auf die Schiene ist in den letzten zwei Jahren ins Stocken geraten. Der Bundesrat will dieser Entwicklung entgegentreten und sich insbesondere für moderne und gut ausgebaute Zulaufstrecken zu den Basistunnels der Neuen Eisenbahn-Alpentransversalen (NEAT) einsetzen. Dazu kommen weitere Massnahmen, unter anderem finanzielle Anreize, um die Einstellung der «Rollenden Landstrasse» abzufedern. Das hält der Bundesrat im neusten Verlagerungsbericht fest, den er am 19. November 2025 verabschiedet hat.

Fünf Jahre nach der Inbetriebnahme kann das Potenzial der NEAT mit den Basistunnels durch Gotthard, Lötschberg und Ceneri noch nicht vollständig ausgeschöpft werden. Der Anteil der Bahn im Güterverkehr durch die Alpen lag per Ende 2024 bei 70,3 Prozent und damit um 2,6 Prozentpunkte tiefer als im Jahr 2022. Für das laufende Jahr zeichnet sich ein weiterer Rückgang ab. Das Verlagerungsziel wird mit 960 000 alpenquerenden Lastwagenfahrten im Jahr 2024 weiterhin überschritten.

Stärkung der Ausweichstrecken im Nord-Zulauf zur NEAT

Derzeit wird die Verlagerung vor allem wegen den nördlichen Zulaufstrecken zur NEAT gebremst. Die Modernisierung kommt dort nur langsam voran. Die Infrastruktur verunmöglicht einen zuverlässigen Betrieb und entspricht noch nicht den Anforderungen an einen leistungsfähigen Schienengüterverkehr. Dort, wo die Strecken modernisiert werden, beeinträchtigen die zahlreichen Baustellen und fehlende Kapazitäten auf den Ausweichstrecken die Qualität und Produktivität des Schienengüterverkehrs.

Der Bund setzt sich deshalb auch in den nächsten Jahren für eine rasche Modernisierung der Bahninfrastruktur in den Nachbarländern ein. Zudem wird er sich dafür engagieren, dass die Bauarbeiten international gut koordiniert sind und genügend leistungsfähige Umleitungsmöglichkeiten für den Schienengüterverkehr zur Verfügung stehen.

Bis 2028 sollen die deutsche Strecke Stuttgart–Singen und ihre schweizerische Verlängerung Schaffhausen–Oerlikon–Othmarsingen so ausgebaut werden, dass sie die deutsche Rheintalstrecke entlasten und als Ausweichroute dienen. Mit Frankreich wurden nach der Absichtserklärung im laufenden Jahr Arbeiten gestartet, um die linksrheinische Strecke zu einer modernen und leistungsfähigen Zulaufstrecke für den Güterverkehr auszubauen. Auf der schweizerischen Seite werden hierfür zwei Tunnels bei Basel ausgebaut, die Hauptarbeiten sollen 2026 starten.

Überführung der Transporte der «Rollenden Landstrasse» in den unbegleiteten kombinierten Verkehr

Die Einstellung der «Rollenden Landstrasse» (Rola) per Mitte Dezember 2025 könnte eine Zunahme des Strassen-Transitverkehrs zur Folge haben. Dank zusätzlicher finanzieller Anreize soll ein möglichst grosser Anteil der bisherigen Rola-Verkehre in den unbegleiteten kombinierten Verkehr (Transporte von Sattelaufliegern, Containern und Wechselbehältern per Bahn; UKV) überführt werden. Überdies prüft der Bundesrat eine Fortsetzung der finanziellen Förderung des alpenquerenden UKV, die derzeit auf Ende 2030 befristet ist. Weiter hat der Bundesrat dem Parlament am 28. Mai 2025 eine Vorlage zur Weiterentwicklung der LSVA vorgelegt. Diese hat unter anderem das Ziel, die Bahn gegenüber der Strasse wettbewerbsfähig zu halten.

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